piwik no script img

verzwicktGentech-freie Zitrusfrüchte

Spanische Forscher haben sich jetzt eine neue Methode ausgedacht, Früchte an Bäumen wachsen zu lassen. Genauer gesagt: Es geht um Zitronen. Manch einem werden sie eines Tages vielleicht auch sehr sauer schmecken. Denn es kann durchaus passieren, dass die Früchte an den gentechnisch veränderten Zitrusbäumen auf den Markt kommen, ohne dass sie als Gentechprodukt gekennzeichnet werden müssen. Gentechfreie Zitronen vom Gentechbaum? Das geht nicht? Doch mit etwas Freizügigkeit und gutem – oder bösem, je nach Standpunkt – Willen bei der Interpretation des Gentechnikgesetzes und der EU-Kennzeichnungsregeln ist das durchaus drin. Die Forscher am Inistuto Valenciano de Investigaciones Agrarias wollen nämlich bei Valencia gentechfreie Zitronenäste auf einen gentechnisch veränderten Stamm pfropfen. Diese Methode wird schon lange im Obstanbau, zum Beispiel bei Äpfeln, angewandt. Ein robuster und kräftiger Stamm mit seinem Wurzelwerk sorgt für die Nährstoffe, und oben wachsen die veredelten Früchte. Und das geht auch mit Gentechnik.

 Für eine derart hergestellte Pflanze ist klar: Sie muss nach EU-Recht genehmigt werden, die Pflanze muss im Handel auch gekennzeichnet werden. Aber ob die Frucht auch als Gentechprodukt gekennzeichnet werden muss, ist nicht so ganz klar. Damit hat sich der Gesetzgeber noch nicht beschäftigt. Ein bisschen hat er auch noch Zeit. Denn erst einmal sollen in Spanien nur Anbauversuche stattfinden. Die Vermarktung steht noch nicht an. WOLFGANG LÖHR

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen