DIE DREI FRAGEZEICHEN: „#insideout“
WAS? Mit dem Fashion Revolution Day erinnert eine Initiative an den Fabrikeinsturz in Bangladesch vor einem Jahr. Der Appell: Die Kleidung heute mal falschrum tragen
Taz: Frau Schaffrin, „Who made your clothes?“, fragen Sie mit dem Fashion Revolution Day. Was tragen Sie denn heute?
Magdalena Schaffrin: Zu 80 Prozent ethisch hergestellte Kleidung. Tatsächlich ist alles, was neu in meinen Kleiderschrank kommt, ecofair – also Kleidung, in deren Herstellung sowohl ökologische als auch soziale Maßstäbe berücksichtigt wurden.
An der Kampagne sind in erster Linie ModemacherInnen beteiligt. Ist das Ganze nicht eher eine Werbeveranstaltung für die lokalen DesignerInnen als Solidarität mit den FabrikarbeiterInnen in Bangladesch?
Ja, den Vorwurf hab ich schon mal gehört. Nein, ist es aber nicht. Der Tag und die Kampagne sind offen für alle. Deswegen haben wir zum Beispiel auch das Musikvideo gedreht, damit wir auch noch andere Zielgruppen außer den ModemacherInnen selber erreichen. Dass die auf den Zug als Erstes aufgesprungen sind, ist ja nicht verwunderlich, also dass sich die Guten nach vorne drängen und sagen: „Hey, guckt mal her, hier kann man ohne schlechtes Gewissen gucken, wer die Kleidung gemacht hat.“
Was kann man morgen als Nicht-ModedesignerIn also tun?
Das Einfachste ist, ein Kleidungsstück linksrum zu tragen, damit das Innenetikett zu sehen ist – und am besten noch ein Foto davon zu machen und zu verbreiten – auf Twitter und Facebook unter dem Hashtag #insideout.
INTERVIEW: JUDITH POPPE
■ Magdalena Schaffrin ist eine junge Berliner Designerin, die ökofaire Mode herstellt. Seit 2009 organisiert sie den Greenshowroom auf der Berliner Fashion Week
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