KOMMENTAR: KAIJA KUTTER ÜBER FDP-SCHULPOLITIK: Blockade zu Lasten der Kinder
Versteh’ einer die FDP in Niedersachsen. In anderen Bundesländern freut man sich, wenn drei- und vierzügige Gesamtschulen von den Eltern akzeptiert werden. Diese kleinen Gesamtschulen tragen zur Stabilität der „zweiten Säule“ im Schulsystem neben dem Gymnasium bei und ermöglichen dessen weitere Existenz. Ein Rezept, nachdem landauf, landab Parteien „Schulfrieden“ schließen.
Nicht so in Niedersachsen. Dort war die Gründung von Integrierten Gesamtschulen (IGS) erst fünf Jahre lang verboten und wurde, nachdem sich dies nicht mehr halten ließ, mit einer hohen Hürde für Städte und Gemeinden versehen. Sie müssen für Jahre im Voraus die Schülerzahl für fünf Klassenzüge nachweisen. Anders behandelt werden soll die neue „Oberschule“, in der die Haupt- und Realschule zwar formal unter einem Dach firmieren, in der die Kinder aber schon nach Klasse 5 in Kurse eingeteilt werden. Eine Oberschule darf auch ganz klein sein – Hauptsache, sie macht den Gymnasien keine Konkurrenz.
Sollte nicht das oberste Ziel sein, vielen Kindern viel Bildung zu vermitteln, statt auf Biegen und Brechen die Schulform „Gymnasium“ vor Konkurrenz zu schützen? Das Gymnasium macht seinen Job gar nicht mal gut, wie nun die Grünen mit der Landesstatistik zeigten. Nur sechs von zehn Kindern, die auf ein Gymnasium kommen, machen dort ihr Abitur.
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