piwik no script img

Berlin und seine Touristen

Berlin hat sich zum Treffpunkt für Touristen gemausert. Hotels aller Preisklassen sprießen aus dem Boden, Luxusherbergen genauso wie Billighostels. In der Branche gilt die deutsche Hauptstadt derzeit als Muss – für die Reisenden genauso wie die Reiseveranstalter. Deshalb hatte der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft am Montag und Dienstag zu seinem 10. Tourismusgipfel nach Berlin geladen.

Dort kritisierten Branchenvertreter vor allem die geplante Mehrwertsteuererhöhung im neuen Jahr. Das aktuelle Wachstum und das freundliche Verbraucherklima dürften nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Anhebung von 16 auf 19 Prozent Anfang 2007 „eine Konsumbremse“ sei und dem Reiseland Deutschland schade, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Klaus Laepple. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verteidigte bei der Tagung die Anhebung. Sie appellierte an die Vertreter der Branche, weiter daran zu arbeiten, wirtschaftliches Kalkül und Umweltverträglichkeit stärker zusammenzubringen.

Denn Massentourismus hat unübersehbare Folgen. Auch in Berlin. Noch gilt die Branche als Beschäftigungsmotor. Doch viele Jobs sind nur für schlecht bezahlte Teilzeitkräfte. Schon weil vor allem der Billigtourismus boomt. Da kann man nur über die Masse der Reisenden verdienen – und mit Billiglöhnen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen