FORSCHUNGSBETRUG: Chefarzt soll Studie gefälscht haben
LUDWIGSHAFEN | Bei den Ermittlungen gegen einen Ludwigshafener Mediziner, der eine wissenschaftliche Studie gefälscht haben soll, geht die Staatsanwaltschaft Frankenthal nun auch dem Verdacht der Urkundenfälschung nach. Eine Kommission war zu dem Ergebnis gekommen, dass der bisherige Chefanästhesist des Klinikums Ludwigshafen bei der Studie Unterschriften von Co-Autoren gefälscht hatte. Damit kämen nun auch „Urkundsdelikte“ in Betracht, sagte Oberstaatsanwalt Lothar Liebig. Bislang wurde nur wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz ermittelt. Die Kommission des Klinikums war zu dem Schluss gekommen, dass der Mediziner eine Studie gefälscht hat, die vergangenes Jahr in einem US-Fachmagazin erschienen war. In der Untersuchung wurden angeblich zwei Medikamente miteinander verglichen, die bei Herzoperationen mit einer Herz-Lungen-Maschine verwendet werden. Eines der angeblich untersuchten Medikamente kam der Kommission zufolge gar nicht zum Einsatz, womöglich sei die ganze Studie überhaupt nicht durchgeführt worden. Das Klinikum hatte sich in der vergangenen Woche von dem Mediziner getrennt. (dpa)
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