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DIE WERBEPAUSEStrahlen und sparen

Stuttgart 21 hat gezeigt: Protest und Wutbürgertum sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen – und im Herzen der bundesdeutschen Sparmetropole. Höchste Zeit für die Werbeindustrie, dieses neue große Aufmüpfigkeitsding anständig auszuschlachten! Genau das macht jetzt die Stromsparfuchsseite „check24“ – indem sie ihren neuen superöden Spot mit einem Logo aufpeppt, das stark an die Atomsonne der Anti-AKW-Bewegung erinnert.

Blöd für Atomkraftgegner. Denn der nicht teure Strom, den „check24“ da verticken will, wird mit ziemlicher Sicherheit nicht gerade fernab von Atomkraftwerken produziert. Dabei ist das Atomsonnenlogo doch eigentlich patentiert worden, um es vor Missbrauch zu schützen. Sagen zumindest seine Rechteinhaber.

Die damals 21-jährige Dänin Anne Lund hatte das Logo 1975 entworfen und alle Rechte daran an ihre Umweltorganisation OOA abgetreten. Deren Nachfolgerin finanziert sich heute aus den Einnahmen dafür – und verklagt auch schon mal ganz gern kommerzielle Unternehmen, die das Logo missbrauchen. Also besteht noch Hoffnung für alle Wutbürger, die sich jetzt über „check24“ aufregen. MLA

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