Kurzkritik: Eiken Bruhn über Kaffeetrinken im Park-Hotel: Kuchen mit irgendwas
Der Bürgerpark hat eine neue Attraktion: Man kann jetzt direkt an den Liegestühlen vorbeischlendern, auf denen sich die halbnackten Gäste des Park-Hotels nach dem Bad im Pool erholen. Möglich gemacht hat das der neue Betreiber. Er hat die Tore auf der Rückseite der Anlage geöffnet.
Auf diese Weise soll den BremerInnen die Scheu genommen werden, ihren Kaffee im Garten des Luxushotels einzunehmen. Das Café heißt „Ruinart“ und verspricht „Summerfeeling, made by Dorint“. Doch nur ein paar Spaziergänger trauen sich auf das Gelände, noch weniger nehmen Platz. Wir lassen uns im Pavillon am Seeufer nieder, auf gelb gestreiften Sofas. Weit weg von der Terrasse, auf der die Stammgäste sitzen.
Wir haben es unten im Garten zwar schön ungestört, werden aber wohl nicht aus der „hauseigenen Patisserie“ versorgt, sondern von einer Bäckerkette. Der Kuchen ist trocken und zu süß. Dafür war jedes Stück eine Überraschung. Apfel-, Himbeer- und Erdbeerkuchen hatte der Kellner offeriert. Erdbeer „mit Mohn“, Himbeer „nur mit Teig“. Weil vom Erdbeerkuchen – ohne Mohn – nur noch ein Stück übrig ist, rückt er mit weiteren Sorten heraus. „Käse gibt es noch. Mit Himbeer.“ „Bitte zwei Stück.“ „Also Käse?“ „Ja, mit Himbeer.“ „Der ist mit Streuseln.“ „Der Käsekuchen?“ „Nein, der ist mit Birne.“ „Und Himbeer?“ „Der ist mit Käse.“ Wir bestellen irgendwas und bekommen Rhabarberkuchen mit Streuseln und dunkelbraunen Käsekuchen mit Birne.
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