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ERNEUERBARE ENERGIEN KÖNNEN VON DEN STROMKONZERNEN PROFITIERENKeine Angst vor den Großen

Erneuerbare Energien sind ein gutes Geschäft. Jahr für Jahr meldet die Branche neue Rekordzahlen und wird dies voraussichtlich auch in Zukunft tun. Denn der Anteil von Strom, Wärme und Sprit aus Sonne, Wind und Biomasse wird weiter wachsen. Klimawandel, Emissionshandel und hohe Rohstoffpreise dürften die Geschäfte der Branche weiter beflügeln. Das haben inzwischen auch die großen Stromkonzerne bemerkt, die in Deutschland bislang vor allem auf Elektrizitätserzeugung aus Kohle und Uran setzen. Doch Eon investiert inzwischen auch in das weltweit größte Windparkprojekt auf hoher See, das vor Großbritannien entstehen soll. Auch in der Nordsee bauen Vattenfall und Eon ein Windkraftwerk. Das Engagement der Großen in der erneuerbaren Energie schürt Ängste. Wird die mittelständisch und dezentral organisierte Branche demnächst von den Eon, RWE, Vattenfall und EnBW beherrscht? Werden die Erneuerbaren von den großen Konzernen vereinnahmt, um dort zur netten, aber unbedeutenden Randerscheinung degradiert zu werden?

All diese Risiken gibt es – und dennoch dient ein Einstieg der Konzerne den erneuerbaren Energien. So sind Großprojekte wie Offshore-Windparks für Eon leichter zu finanzieren als für viele Mittelständler. Und auch die notwendige technische Weiterentwicklung von Solarzellen kann durch die Kapitalkraft der Konzerne vorangetrieben werden.

Allerdings müssen Wettbewerbshüter und Politik wachsam bleiben, damit die großen vier ihre grünen Wettbewerber nicht vom Spielfeld drängen. Wichtig bleibt eine strenge Kontrolle der konzerneigenen Netze, durch die grüner Strom und Wärme möglichst günstig fließen müssen. Und bei aller Lust an technologischen Großprojekten darf die dezentrale Produktionsstruktur von Ökostrom und -Wärme nicht geopfert werden. Dass diese Befürchtung nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigen die neue Steuergesetze im Biosprit-Bereich. Sie dienen vor allem der Mineralölindustrie und bedrohen kleinere Hersteller. Dieser Fehler darf sich nicht wiederholen. STEPHAN KOSCH

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