: Maut für Trecker
KNAPPE KASSEN In der Gemeinde Wardenburg im Landkreis Oldenburg sollen schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge eine Maut für Wirtschaftswege bezahlen
Pläne für eine Trecker-Maut sorgen in der Gemeinde Wardenburg im Landkreis Oldenburg für Aufregung. Wegen knapper Kassen der öffentlichen Hand herrscht nicht nur bei Landes- oder Bundesstraßen und Radwegen Sanierungsstau, auch die Wirtschaftswege sind in den ländlichen Regionen Niedersachsens vielerorts reparaturbedürftig. Für die Sanierung dieser Straßen sind in der Regel die Gemeinden zuständig – und dort gibt es ganz unterschiedliche Lösungen, um an Geld für die Reparatur zu kommen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab.
In Wardenburg sollen in einer zweijährigen Testphase schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge kostenpflichtige Ausnahmegenehmigungen beantragen, wenn sie tonnagebegrenzte Wirtschaftswege befahren wollen. Einen anderen Weg geht die Gemeinde Schiffdorf im Kreis Cuxhaven: Dort gibt es seit 2007 den Wirtschaftsverband Wesermünde, in den die Landwirte und die Gemeinde gemeinsam einzahlen, um den Unterhalt der Wege zu finanzieren.
Das Landvolk, der Landesbauernverband in Niedersachsen, fordert seit langem, die landwirtschaftlichen Wege in die Hand der Grundeigentümer zu geben. „Die Landwirte sind aus Eigeninteresse interessiert, ihre Wege instand zu halten“, sagte Verbandssprecherin Gabi von der Brelie. Eine Maut wäre die schlechteste Lösung. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen