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Präsident Poroschenko will Armee massiv aufrüsten

UKRAINE Rebellen vermelden Abschuss von Militärjet. Moskau verstärkt Truppen an Grenze

LUGANSK/KIEW dpa/rtr | Nach verlustreichen Kämpfen gegen prorussische Separatisten hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko eine Aufrüstung der Armee angekündigt. In den vergangenen drei Tagen seien neue russische Raketensysteme gegen Regierungseinheiten eingesetzt worden, sagte er bei einer Krisensitzung des Nationalen Sicherheitsrats in Kiew. Zudem gebe es „Beweise“, dass Offiziere der russischen Armee aufseiten der Aufständischen in der Ostukraine kämpfen würden. Moskau hatte einen solchen Einsatz von Soldaten stets zurückgewiesen.

Die Kämpfe nahmen unterdessen erneut an Härte zu. Die Separatisten behaupteten, nahe Lugansk eine Transportmaschine vom Typ Antonow An-26 abgeschossen zu haben. Die Führung in Kiew bestätigte die Information. Nach Angaben des Verteidigungsministers Waleri Geletej sei die Maschine von einer Rakete getroffen worden, die von russischem Territorium abgefeuert worden sei. Die Aufständischen meldeten zudem den Abschuss eines Kampfjets vom Typ Suchoi Su-25. Dafür gab es keine offizielle Bestätigung.

Die prorussischen Separatisten verloren bei Luftangriffen der ukrainischen Streitkräfte nach eigener Darstellung 30 Kämpfer. Die Aufständischen seien bei einem Beschuss des Ortes Aleksandrowka getötet worden, teilte ein Sprecher mit.

Russland zieht nach Angaben der Nato wieder Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammen. „Unsere Einschätzung ist, dass sich zwischen 10.000 und 12.000 Soldaten in der Gegend aufhalten. In der vergangenen Woche haben wir gesehen, dass zahlreiche Einheiten in die Grenzregion verlegt wurden“, sagte ein Nato-Offizier am Montag in Brüssel. Russland hatte in den vergangenen Wochen die meisten seiner 40.000 Soldaten aus der Grenzregion abgezogen.

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