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portraitGesucht mit 5 Millionen Dollar Kopfgeld

Der libanesische Hisbollah-Aktivist Mohammed Ali Hamadi ist der US-Regierung fünf Millionen Dollar (3,9 Millionen Euro) wert. Gestern setzte sie für den 2005 aus deutscher Haft entlassenen Flugzeugentführer ein entsprechendes Kopfgeld aus. Dies geschieht zu einer Zeit, in der die USA Front gegen die schiitische Hisbollah und die Mullahs in Teheran machen.

Der 1964 in einem palästinensischen Flüchtlingslager im Libanon geborene Mohammed Ali Hamadi sorgte 1985 das erste Mal für Schlagzeilen, als er und weitere Anhänger der libanesischen Hisbollah (Partei Gottes) eine TWA-Maschine von Athen nach Beirut entführten. Die Geiselnehmer forderten die Freilassung schiitischer Gefangener in Israel und gefangen gehaltener Mitglieder der irakischen Daawa-Partei in Kuwait. An Bord der entführten Maschine befanden sich etwa 150 Passagiere. Auf dem Beiruter Flughafen wurde der US-Passagier Robert Stethem an Bord erschossen. Als Folge der Geiselnahme wurden 700 schiitische Gefangene in Israel freigelassen. Dabei betonte die Regierung in Jerusalem, dass es sich um eine frühere Zusage handelte – vermutlich, um zu vermeiden, bei weiteren Entführungen erneut arabische Gefangene freilassen zu müssen.

Hamadi, der aus einer früheren Beziehung mit einer Deutschen eine Tochter hat, wurde zwei Jahre nach der Entführung auf dem Flughafen Frankfurt von den deutschen Behörden festgenommen, als er versuchte, zwei Flaschen mit Flüssigsprengstoff einzuschmuggeln. Er erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der aufwändige Prozess wurde von einem Streit mit den USA begleitet, die dem Verhafteten lieber selbst den Prozess gemacht hätten, und hatte die Entführungen zweier deutscher Bundesbürger im Libanon zur Folge, um Hamadi freizupressen. Hamadi gestand zwar die Teilnahme an der Flugzeugentführung, stritt jedoch eine Mittäterschaft bei der Ermordung Stethems ab.

Am 15. Dezember 2005 wurde Hamadi nach 19 Jahren Haft entlassen und kehrte vermutlich in den Libanon zurück. Über die Freilassung zeigten sich die USA erneut enttäuscht, denn Washington hatte sich bereits in den Achtzigerjahren bemüht, eine Auslieferung zu erreichen.

Doch die Bundesregierung lehnte dies mit dem Argument ab, dass Hamadi vor einem US-Gericht die Todesstrafe drohe. Die drei Komplizen Hamadis wurden nie gefasst.

Mit der ausgesetzten Summe für Hinweise, die zur Ergreifung Hamadis führen, stehen nun 34 Namen auf der Kopfgeldliste des US-Außenministeriums. Sie wird von Al-Qaida-Chef Ussama Bin Laden mit 25 Millionen Dollar Kopfgeld angeführt. NICOLA MOHLER

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