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Antifa gegen Friedensforum

NAHOST-KONFLIKT Antifa kritisiert Israel-Boykott

Als „durchzogen von antisemitischen Ressentiments“ hat Tina Simons, Sprecherin der Basisgruppe Antifaschismus Bremen, einen Boykottaufruf von Friedensforum und Arbeitskreis Nord-Süd gegen Waren aus Israel kritisiert. Simons bezweifelte, dass die Aktion aus der Sorge um das Wohlergehen der Menschen im Nahen Osten entspringt. Dann „müssten sie sich vor allem kritisch mit der islamistischen Hamas auseinandersetzenden“, erklärte sie. Der provokative Boykottaufruf diene lediglich dazu, Israel zum alleinigen Sündenbock für die Härten kapitalistischer Systeme zu machen.

Ähnlich hatte auch der Grünenpolitiker Hermann Kuhn die geplante Aktion als „einseitige Schuldzuweisung gegenüber Israel“ bezeichnet und den Boykottaufruf in der taz-Rubrik „heute in bremen“ als kontraproduktiv bezeichnet: Ursprünglich hatte das Friedensforum, das in Sachen Libyen noch gestern dringlich vor Interventionen gegen das Gaddafi-Regime warnte, seine Aktion vorm Rewe-Markt in der Wachmannstraße für den 3. März angekündigt, diese dann aber ohne weitere Information auf den 11. März verschoben.

Verteilt werden soll dabei ein Flugblatt, das den Boykott als einzige Möglichkeit, „Druck auf Israel auszuüben“ darstellt. Zwar sind sich die Veranstalter bewusst, dass ihre Aktion „leicht in den Ruch der verhängnisvollen Aufforderung der Nazis ‚Kauft nicht bei Juden!‘ kommen“ könne. Sie weisen dies aber ohne weitere Begründung als „völlig abwegig“ zurück. BES

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