piwik no script img

Carstensen will Windenergie

STROM Schleswig-Holstein plädiert für erneuerbare Energien

Angesichts der Atomkatastrophe in Japan setzt Schleswig-Holstein auf einen forcierten Ausbau der Windenergie. Dazu müssten die völlig unzureichenden Stromleitungen ausgebaut werden, sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) am Freitag in Berlin im Bundesrat.

Wie auch sein Stellvertreter, Arbeitsminister Heiner Garg (FDP), plädierte Carstensen für die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur schnelleren Nutzung erneuerbarer Energien. Mit einem schnellen Ausbau der Leitungsnetze könne das Windland Schleswig-Holstein eine Führungsrolle bei den erneuerbaren Energien einnehmen. Es dürfe nicht sein, dass trotz Starkwinds in Schleswig-Holstein 40 Prozent der Windanlagen abgeschaltet würden – weil der Strom nicht transportiert werden könne.

In Kiel präsentierten am selben Tag die Netzbetreiber Tennet und Eon Netz die ersten Umrisse eines gemeinsam mit dem Land angestrebten Netzausbaukonzepts. Mit der Initiative ist unter anderem der Neubau von mehreren hundert Kilometern Hoch- und Höchstspannungsleitungen auf der 380- und 110-Kilovolt-Ebene vorgesehen.

Ministerpräsident Carstensen begrüßte außerdem das von der Bundesregierung verfügte Atom-Moratorium. Jetzt komme es darauf an, dass „nicht die schnellste, sondern die sorgfältigste Entscheidung“ die beste sei. Schleswig-Holstein appellierte an die Bundesregierung, eine unabhängige Expertenkommission zur Risikoanalyse aller deutschen Kernkraftwerke einzusetzen. Die Initiative wurde von den vier weiteren Ländern mit Atomkraftwerken – Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen – unterstützt. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen