: Daimler und Bosch: gemeinsames Baby?
WERKSGRÜNDUNG Medienberichten zufolge sollen Daimler und Bosch ein gemeinsames Werk in Hildesheim planen, in dem Elektromotoren gebaut werden sollen. Bislang gibt es dazu aber keine konkreten Pläne
UDO RÜGHEIMER, BOSCH
Sowohl der Automobilkonzern Daimler als auch der Elektrohersteller Bosch wollen die Produktion von Elektromotoren mit Hybridantrieb ausbauen. Zu diesem Zweck suchen beide Konzerne ein Partnerunternehmen. Bosch stellt bereits abgasfreie, batteriebetriebene E-Motoren für Abnehmer wie Volkswagen, Peugeot und Porsche her. Die Produktion findet unter anderem im niedersächsischen Hildesheim statt.
Nach Angaben der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung vom Montag sollen Bosch und Daimler den Bau eines gemeinsamen Elektromotorenwerkes planen. Am Montag aber dementierten beide Seiten konkrete Vorhaben gegenüber der taz. Bosch-Pressesprecher Udo Rügheimer zufolge ist noch alles offen: „Bosch befindet sich im Gespräch mit vielen Herstellern, darunter auch Daimler. Es gibt aber keine konkreten Abkommen oder Verhandlungen.“
Auch auf Seiten des potentiellen Partners hält man sich bedeckt. Die Daimler-Sprecherin Eva Wiese möchte sich zu den Spekulationen nicht äußern. Dennoch bestätigt sie: „Daimler ist auf der Suche nach einem Unternehmen zur Produktion von Elektromotoren. Wo und unter welchen Bedingungen, ist aber noch nicht definiert.“
Die Hybridtechnologie zählt in der Autoindustrie zu den innovativsten Entwicklungen im Umstieg von Verbrennungsmotoren auf umweltfreundliche Alternativen. Daher sind der Ausbau und die Förderung von Elektromobilität von großer Relevanz, um auf dem Weltmarkt konkurrieren zu können. Ein Ziel, das sich wohl beide Konzerne gesteckt haben.
In Hildesheim würde man einen Zusammenschluss von Bosch und Daimler begrüßen. In der ersten Stellungnahme der Stadt heißt es: „Dies wäre ein großer Gewinn für die Stadt und ihre wirtschaftliche Entwicklung.“ Denn ein Ausbau der Fabrik in Hildesheim würde mehrere hundert neue Arbeitsplätze in der Region schaffen – schreibt die HAZ. FRANZISKA WINTER
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