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DAS KRÄFTEMESSEN ZWISCHEN IRAN UND DEN USA GEHT IN EINE NEUE RUNDEIn unruhigen Gewässern

Trotz Widerstands der anderen Mitglieder hat Washington seine aggressive Strategie gegen den Iran im UN-Sicherheitsrat durchgesetzt. Teheran soll um jeden Preis in die Knie gezwungen werden - koste es, was es wolle. Dazu soll zunächst der Druck auf Iran erhöht und das Land immer mehr in die Isolation getrieben werden. Und wenn auch das nichts hilft, werden die Flugzeugträger, die längst in den Gewässern des Persischen Golfs stationiert wurden, den Befehl zum Angriff erhalten.

Neben den härteren Wirtschaftssanktionen, die nun beschlossen wurden, sind die USA dabei, eine „sunnitische Front“ gegen die Schiiten aufzubauen. Ihre engsten Verbündeten in der Region, allen voran Saudi-Arabien, stehen ihnen dabei zur Seite. Im Irak werden iranische Staatsbürger massiv verfolgt. Seit Wochen schon befinden sich mehrere iranische Diplomaten in amerikanischer Haft. Sollten die waghalsigen Radikalislamisten in Teheran zu Gegenmaßnahmen greifen und damit in eine der zahlreich aufgestellten Fallen tappen, so wäre dies vielleicht schon Vorwand genug, um die militärische Option zu wählen.

Ob die Festnahme von fünfzehn britischen Marinesoldaten im Schatt el-Arab eine Reaktion auf dieses Kräftemessen oder vielmehr eine Falle war, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Doch mit dem wachsenden Druck und der Isolation des Iran wird genau das Gegenteil dessen erreicht, was angestrebt ist. Ahmadinedschad nimmt die Attacken als willkommenen Anlass, um von inneren Problemen und der wirtschaftlichen Misere im Lande abzulenken. Die Kritiker, deren Zahl auch im Lager der Konservativen zunimmt, werden zum Schweigen gebracht, die Zivilgesellschaft zur Geisel der Radikalislamisten gemacht.

Wäre es nicht klüger, nur das Regime und nicht das ganze Land zu isolieren? Durch Verhandlungen und Vorschläge, die dem berechtigten Sicherheitsbedürfnis des Landes entgegenkommen, hätte man sowohl die Reformer als auch die moderaten Konservativen gewinnen und damit deren Widerstand gegen die Radikalen um Ahmadinedschad stärken können. Doch den USA geht es um mehr als um eine Lösung im Atomkonflikt: Ihr Ziel ist ein Regimewechsel im Iran. BAHMAN NIRUMAND

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