: Grüne rangeln um Nachfolge
PERSONALIE I Christa Goetsch hat ihren Rücktritt angekündigt und vier Grüne wollen sie beerben
Die Ankündigung der langjährigen grünen Spitzenpolitikerin Christa Goetsch, bei der Bürgerschaftswahl im Februar 2015 nicht erneut zu kandidieren, lässt bei den Grünen in Altona den Kampf um ihre Nachfolge entbrennen. Mit Nebahat Güçlü und Gudrun Köncke streben zwei ehemalige Abgeordnete zurück ins Rathaus. Dort bleiben wollen aber auch die aktuellen Abgeordneten Phyliss Demirel und Anjes Tjarks.
Güçlü und Tjarks bestätigten am Sonntag auf Anfrage der taz ihre Ambitionen. Der 33-jährige Lehrer und Wirtschaftspolitiker Tjarks will sich auf der Wahlversammlung der Altonaer Grünen am 9. Oktober um ein Direktmandat im Wahlkreis 3 (Altona) bewerben. Dieses hatte Goetsch 2008 und 2011 jeweils souverän errungen. Tjarks, der 2011 über die Landesliste ins Parlament einrückte, will nun in der grünen Hochburg zwischen Ottensen und Schanzenviertel „das Vakuum füllen, das Christas Rückzug hinterlassen wird“, sagte er.
Ein Comeback über die Landesliste peilt Güçlü an, die von 2008 bis 2010 Vizepräsidentin der Bürgerschaft war. Sie hatte ihr Mandat wegen einer schweren Erkrankung niedergelegt, die sie aber längst überwunden hat. „Ich habe wieder richtig Lust auf Politik“, sagt die 48-jährige Politologin, die seit 2012 als erste Frau Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Hamburg ist.
In die Bürgerschaft zurück will ebenfalls die frühere Abgeordnete Gudrun Köncke. Die aktuelle grüne Kreisvorsitzende wird wahrscheinlich auf der Landesliste kandidieren und sich um ein Direktmandat im zweiten Altonaer Wahlkreis 4 (Blankenese) bewerben. Dort müsste sich aber zuvor die 2011 direkt gewählte grüne Abgeordnete Phyliss Demirel verdrängen.
Die 62-jährige Goetsch, in der schwarz-grünen Koalition 2008 bis 2010 Zweite Bürgermeisterin, hatte Samstag im Interview mit der taz erklärt, nach 17 Jahren in Parlament und Senat aus der Politik ausscheiden zu wollen. SMV
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen