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monetaEine sinnvolles Investment

Der Friedensnobelpreis ging letztes Jahr an den Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus, den Gründer der Grameen-Bank in Bangladesch. Die Bank vergibt seit 30 Jahren Kleinstkredite an Frauen, die sich selbständig machen möchten und von anderen Banken keinen Kredit erhalten.

Yunus selbst bezeichnet diese „Mikrofinanz“ als das vermutlich wirkungsvollste Instrument, Armut weltweit zu bekämpfen. 1974 vergab er den ersten Kleinstkredit an drei Frauen in Bangladesch. Frauen gelten weltweit als zuverlässigere Kreditnehmerinnen als Männer, sie zahlen ihre Kredite in der Regel zurück und sichern mit dem Aufbau nicht nur ihre eigene Existenz, sondern können damit auch ihren Kindern eine schulische Ausbildung ermöglichen.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen gibt es heute weltweit mehr als 3.000 Mikrofinanzinstitute mit mehr als 90 Millionen Kunden. Um der großen Nachfrage nach Kleinstkrediten nachkommen zu können, wird privates Kapital gebraucht.

Seit kurzer Zeit gibt es nun auch in Deutschland zugelassene offene Mikrofinanzfonds, bei denen sich jeder ab einer Anlagesumme von 1.000 Euro beteiligen kann. Das Risiko ist vergleichsweise gering, da die Fonds überwiegend festverzinsliche Anlagen in Form von Darlehen an Mikrofinanzinstitute beinhalten und somit vom weltweiten Börsengeschehen nicht betroffen sind.

Ein in meinen Augen hervorragendes Investment nicht nur aus politischer Sicht, sondern auch vor dem Hintergrund einer sinnvollen Depotdiversifikation. Und allemal spannender als Sparbücher und Bausparverträge, oder?

In diesem Sinne, Susanne Kazemieh

SUSANNE KAZEMIEH,Finanzmaklerin, ist Gründerin der Frauenfinanzgruppe, Grindelallee 176, 20144 Hamburg, Tel.: 4142666-7, Fax: -8, www.frauenfinanzgruppe.de

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