: Neues Fundament für Deutschlands Muslime
Vier islamische Organisationen haben erstmals einen „Koordinierungsrat der Muslime“ gegründet. Der Verbund will die Interessen aller Muslime in Deutschland vertreten und alleiniger Ansprechpartner für die Politik sein. Einen solchen Ansprechpartner hatte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble wiederholt gefordert. Das Ministerium begrüßte deshalb die Gründung als „wichtigen und guten Schritt“. Der erste Sprecher des Koordinierungsrats, Ayyub Axel Köhler, sagte, man warte nun auf Gegenleistungen. Ziel sei eine „Gleichstellung mit den christlichen Kirchen“, so Köhler zur taz. Beim islamischen Religionsunterricht will der Verband jetzt schon ein Wort mitreden. Dazu „braucht man keine Körperschaft zu sein“. Da die große Mehrheit der rund dreieinhalb Millionen Muslime in Deutschland nicht oder nur sehr lose organisiert ist, bleibt umstritten, ob der „Koordinierungsrat“ repräsentativ sein kann. Kritiker warnten davor, dass der Verband einen sehr konservativen Islam vertrete. SEITE 3
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