piwik no script img

WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHERJörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Wehrmacht: Do., 19.30 Uhr, Bunte Kuh, Parkstr. 16

Am Mittwoch wird in der Kurt-Schwitters-Oberschule ein „Zeitzeugengespräch“ der besonderen Art veranstaltet, es geht einmal nicht um Menschen, die vor nunmehr 70 Jahren von Nazis durch die Straßen gejagt wurden, sondern um solche, die sich vor 17 Jahren den Nazis, die sich in der ehemaligen DDR breitmachten, entgegenstellten. Wie waren damals der Straßenkampf und der Organisationsgrad? Was waren die Aktivitäten der Nazis? Und wer mischt heute noch wo mit? All diese Fragen werden hoffentlich beantwortet werden!

Genderökonomie: Fr., 16 Uhr, Gryphiusstr. 23

Zur gleichen Zeit treffen sich im Blauen Salon des Mehringhofes die Anti-G8-AktivistInnen, um Lustiges und weniger Lustiges zu planen und die Lage in Heiligendamm zu sondieren. Nun ja. Die Parole „Hinterm Stacheldraht liegt der Strand“ immerhin ist sehr schön.

In der Bunten Kuh wird am Donnerstag über die Deutsche Wehrmacht gesprochen, die in vielen populären Darstellungen immer mehr zum eigentlichen Opfer des Zweiten Weltkrieges erklärt wird, den ja irgendwie sowieso niemand entfesselt hat. Waren die Soldaten wirklich nur blinde Handlanger, und wenn ja, warum „übererfüllten“ sie dann vielfach sogar die Vorgaben, die die Oberste Heeresleitung ihnen gab? Diese Veranstaltung tut ihr Bestes, um der Geschichtsumschreibung entgegenzuwirken.

G8: Mi., 19 Uhr, Mehringhof, Gneisenaustr. 2a

Am Freitag dann beginnt wieder einmal eines der legendären Wochenendseminare der Naturfreundejugend Berlin, diesmal im eigenen Haus. Thema ist „Ware, Wert, Geschlecht“. Und auch wenn Marx-Bart-Träger noch immer glauben, dass hier Unverrührbares in eine Schüssel gemengt werde, ist dies doch ein sehr wichtiges Thema, und die Fragestellung, was es damit auf sich habe, „wenn immer mehr Autorinnen davon sprechen, dass der Dekonstruktivismus das neoliberale Geschlechterregime stütze“, ist gleichfalls nicht falsch.

DDR-Nazis: Mi., 19 Uhr, Greifswalder Str. 25

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen