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Kreuzberg feiert friedlich

Zehntausende Menschen besuchen das Berliner Myfest. Kurzzeitige Randale bei Walpurgisnacht

BERLIN dpa/afp ■ In Berlin-Kreuzberg haben gestern zehntausende Menschen das so genannte Myfest gefeiert. Bis Mitternacht traten mehr als 100 Bands, DJs sowie zahlreiche Kleinkünstler rund um die Oranienstraße auf. Am Nachmittag zogen rund 1.000 Angehörige linksextremer Gruppen durch die Oranienstraße Richtung Neukölln. Zu Zwischenfällen kam es dabei nicht, bis zum Nachmittag blieb es nach Polizeiangaben ruhig.

Dennoch stellte sich die Polizei auf mögliche Krawalle ein. Die Auseinandersetzungen mit Randalierern dort hatten in den vergangenen Jahren stets nach Einbruch der Dunkelheit im Anschluss an die Demonstrationen der Linken und das „Myfest“ begonnen. Die Polizei war anlässlich des Feiertages mit insgesamt 5000 Beamten im Einsatz. Die alljährlichen Mai-Krawalle in Berlin gibt es seit 20 Jahren. In diesem Jahr wurden auch wegen des bevorstehenden G-8-Gipfels mit Ausschreitungen gerechnet.

In der Walpurgisnacht war es in Berlin zu kurzzeitigen Ausschreitungen gekommen. Unbekannte Täter setzten vier Autos in Lichtenberg, Friedrichshain und Kreuzberg in Brand. Zumeist alkoholisierte Jugendliche warfen am Boxhagener Platz im östlichen Stadtteil Friedrichshain Flaschen gegen Polizisten und zündeten Knallkörper. Vereinzelt flogen auch Steine. Die Gewalt setzte ein, nachdem rund 600 Teilnehmer einer in Kreuzberg gestarteten Demo am Boxhagener Platz in Friedrichshain eingetroffen waren. Dort fand ein Straßenfest statt. Laut Angaben der Polizei von gestern Nachmittag wurden 119 Personen festgenommen. 15 Polizisten hätten leichte Verletzungen erlitten.

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