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Ehec tötet drei Norddeutsche

DURCHFALL Mehrere Hundert Menschen sind wahrscheinlich mit dem gefährlichen Krankheitserreger infiziert. Große Herausforderung für die Krankenhäuser. Der Tod trifft die Jungen wie die Alten

Gesundheitssenatorin spricht von enormer Herausforderung für die Krankenhäuser

Der gefährliche Durchfall-Erreger Ehec hat sich in Norddeutschland weiterverbreitet. Wie die Behörden mitteilten, sind in Hamburg und Niedersachsen wahrscheinlich mehr als 450 Menschen mit dem Bakterium infiziert. Drei Norddeutsche sind nachweislich an der Infektion gestorben.

Insgesamt 300 Ehec-Verdachtsfälle und bestätigte Infektionen wurden in Hamburg bis Donnerstag gemeldet. 66 Erkrankte wurden stationär behandelt. Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sprach von einer „enormen Herausforderung für Hamburgs Krankenhäuser“.

Auch in Niedersachsen ist die Zahl der Erkrankten und mutmaßlich Erkrankten noch einmal gestiegen. „Am Donnerstag wurden uns 159 Fälle und Verdachtsfälle gemeldet“, sagte der Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums, Thomas Spieker. Mittlerweile seien 31 Niedersachsen nachweislich von dem Ehec-Bakterium befallen. 22 von ihnen seien an der nierenschädigenden Folgekrankheit HUS erkrankt – 13 der Erkrankten würden auf der Intensivstation behandelt.

Am Donnerstag wurden auch zwei neue Todesfälle bekannt. Nach Mitteilung des Bremer Gesundheitsressorts ist eine in der Nacht zum Dienstag gestorbene 24-Jährige nachweislich Opfer des Keims geworden. In Bremen sei die Zahl der Verdachtsfälle leicht gestiegen. Ebenfalls am Dienstag wurde ein 38-jähriger Mann in Hamburg tot in seiner Wohnung gefunden. Er war an Durchfall gestorben, hatte aber einen vorgeschädigten Darm.

Zwei Todesfälle waren schon zuvor bekannt geworden: Eine 83-jährige Frau aus dem Kreis Diepholz und eine 89 Jahre alte Frau in Oldenburg in Schleswig-Holstein waren die ersten Opfer der Epidemie. Ob der Tod einer 41 Jahre alten Frau aus dem Kreis Cuxhaven am Mittwoch auf den Ehec-Erreger zurückzuführen sei, werde noch untersucht, sagte Spieker. MARCO CARINI

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