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UNVERBREMT VON KLAUS WOLSCHNERHeimatzeitungslos

Warum hat der Umweltsenator Reinhard Loske keine Lust mehr? Er hat auf der Mitgliederversammlung der Grünen dazu eine kurze vorformulierte Erklärung vom Blatt gelesen: In seiner „Heimatzeitung“ habe er sich nicht wiedergefunden, nur ein „Zerrbild“ und „Voreingenommenheit“. Er habe sich „mehr Inhalt, weniger Polemik und Respektlosigkeit“ gewünscht.

Zu dieser Erklärung muss man einiges sagen. Die Medien haben sich seit 1968 verändert, sind nicht mehr einfach Teil des politisches Systems und beschränkt auf Verlautbarungsberichterstattung. Für Politiker gibt es keine „Heimatzeitung“ mehr – und das ist gut so, weil es auch die Zivilgesellschaft gegenüber den politischen Apparaten stärkt.

Konkret hat der Weser Kurier, den Loske gern als „Heimatzeitung“ erlebt hätte, die politischen Auseinandersetzungen um die Stadtpolitik widergespiegelt, auch mal polemisch und respektlos – eben so, wie die Handelskammer oder die Bürgerinitiativen ihre Kritik an Loskes Politik hin und wieder formuliert haben. Was auch sonst.

Um so überraschender, dass der Weser Kurier diese Rücktrittsbegründung schlicht verschweigt – und damit die Chance verpasst, klarzustellen, dass er keine „Heimatzeitung“ sein möchte. Für niemanden. Auch nicht für die Handelskammer.

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