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Mehr Platz für Hühner

EU-Richtlinie für Mastgeflügel verabschiedet. Künftig drängen sich nur noch 20 Tiere auf einem Quadratmeter

BRÜSSEL/BERLIN rtr/taz ■ Es bleibt eng: Bis zu 33 Kilogramm Masthühner dürfen auf einem Quadratmeter gehalten werden, etwa 20 ausgewachsene Tiere. In Einzelfällen sind auch 42 Kilogramm erlaubt. Darauf einigten sich die EU-Landwirtschaftsminister am Montagabend in Brüssel. Bisher gab es europaweit gar keine Mindeststandards. Im EU-Durchschnitt haben derzeit Masthennen mit einem Gesamtgewicht von 40 Kilogramm einen Quadratmeter Platz.

Die EU-Mitgliedsländer haben nun bis 2010 Zeit, die Richtlinie umzusetzen. Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten bezeichnet sie als „ungenügend“ und fordert eine Besatzdichte von höchstens 15 Tieren pro Quadratmeter. Und sie befürchten, dass in Ländern, in denen bereits höhere Tierschutzstandards gelten, der „Kampf um die Absenkung auf das EU-Niveau“ beginnen wird. In Deutschland galt bisher eine Besatzdichte von maximal 35 Kilogramm pro Quadratmeter, der Plan der EU-Kommission hatte maximal 30 Kilo vorgesehen.

Doch EU-Gesundheitskommissar Markos Kyprianou ist dennoch zufrieden: „Es ist ein guter Kompromiss, der die Lage gegenüber der heutigen Situation verbessert“, sagte er. In der EU werden jährlich fünf Milliarden Masthühner geschlachtet, in Deutschland sind es 480 Millionen Tiere. CHZ

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