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Profit mit Klimaschutz

INVESTITIONEN Für die deutsche Wirtschaft bieten Schwellenländer einen Milliardenmarkt für grüne Technologien. Das Entwicklungshilfeministerium macht dafür auch Überzeugungsarbeit vor Ort

BERLIN taz | Deutsche Unternehmen können stark profitieren, wenn sie in alternative Energie in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren. Gudrun Kopp, Staatssekretärin im Entwicklungshilfeministerium, sieht hier Vorteile für beide Seiten und Chancen besonders für den Mittelstand.

„1,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen Zugang zu Energie“, sagte Kopp. Für sie bietet vor allem die Solarenergie Chancen. Sie ist dezentral und kann ohne einen Anschluss ans Stromnetz Energie liefern. Alleine die Verteilung von Handys, die mit Hilfe von Solarenergie aufgeladen werden können, hilft den Landwirten vor Ort, ihre Lieferungen schneller abzuwickeln. Investiert werden soll auch in die Müllentsorgung, in öffentliche Verkehrsmittel sowie im Sanitärbereich.

„Wir versuchen den Unternehmen zu erklären, dass das Investment auch in ihrem Interesse ist“, sagt Kopp, „wir können aber nicht erwarten, dass Unternehmer in Länder investieren, die politisch instabil sind“. Das BMZ versucht daher die Unternehmer mit den Rahmenbedingungen vertraut zu machen. Gleichzeitig arbeitet das Ministerium mit den Regierungen der Entwicklungs- und Schwellenländer zusammen, um vor Ort das Bewusstsein für Umweltpolitik zu stärken. Wenn Länder wie Indien mit enormen Kohlevorkommen auf fossile Energie setzen, dann möchte das BMZ der lokalen Regierung zumindest das nötige Know-how liefern, um die Kohlegewinnung umweltfreundlicher zu gestalten.

Schätzungen der Internationalen Energieagentur zufolge summieren sich die notwendigen Investitionen in grüne Energie bis zum Jahr 2030 auf etwa 5 Billionen Euro. Auf die Märkte in Entwicklungs- und Schwellenländer zu setzen, sei keine Charity-Aktion, sondern eine gewinnbringende Maßnahme, erklärte Kopp. MANUELA TOMIC

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