: Im Teufelskreis
KRISE Die stetige Erhöhung der Abo-Preise ist eine fatale Strategie für die großen Zeitungsverlage
Im September 2008 traten Merkel und Steinbrück vor die Kameras, um dem verdutzten Volk zu versichern, es müsse sich um seine Spareinlagen nicht sorgen. Dieser Moment markiert den letzten Startpunkt einer Krise, von der sich die Zeitungsverlage nicht wieder erholen sollten. Besonders dramatisch sind deren Verluste durch ausbleibende Anzeigeneinnahmen. Der Versuch, die Erlöse durch Erhöhung der Verkaufspreise zu retten, beschleunigt den Prozess der Erosion der Leserschaft. Eine fatale Abwärtsspirale.
Die taz ist von dieser Transformation weniger betroffen, Anzeigen spielten für sie nie eine große Rolle. Die Stärke der taz in diesen Tagen kann in dieser Hinsicht auch als Schwäche der anderen interpretiert werden. Wie aus der Grafik gut zu erkennen ist, hat die taz die Abopreise in weit geringerem Maße erhöht als die Konkurrenz. Seit Ende 2008 stiegen sie bei der Süddeutschen um knapp 42 Prozent, bei der FAZ um gut 46 Prozent, bei der Welt um 34 Prozent, bei der taz hingegen um weniger als 29 Prozent. Die taz hat nun die mit Abstand günstigsten Abopreise. Leider kann man aber dennoch nicht sagen, dass sich die taz keine Sorgen mehr machen müsse. Davon können die Mitarbeitenden ein Lied singen. Bei Durchsetzung der FAZ-Abopreise könnten die taz-Gehälter um 72 Prozent steigen.
So verführerisch diese Überlegung sein mag, wir gehen einen anderen Weg und sehen die Chance, auch in Zukunft noch LeserInnen über ein Abo für die taz gewinnen zu können, in Angeboten, die für jedes Zeit- und Geldbudget das Passende bieten: das tägliche Print-Abo mit der bewährten freien Wahl des Preises (ermäßigt 25,90 Euro, Standard 41,90 Euro, Politischer Preis 49,90 Euro pro Monat), das E-Paper für 12,95 Euro, das Abo der gedruckten taz.am wochenende für 14,90 Euro und das Kombiabo aus beiden für 25,90 Euro. Die taz ist und bleibt für jedeN erschwinglich. ANDREAS BULL
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