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„Wie frau kommuniziert“

DIALOG belladonna nutzt die Gröpelinger Mevlana- Moschee als Ort der Begegnung für Frauen

Maren Bock

■ 50, Politologin und Germanistin, ist Mitgründerin und Geschäftsführerin des belladonna-Kultur- und Bildungszentrums für Frauen.

taz: Frau Bock, trauen sich überhaupt alle Frauen in die Moschee?

Maren Bock: Na klar. Der interkulturelle Austausch zeichnet sich doch durch Offenheit und Neugierde aus. Es geht nicht immer darum, alles zu verstehen, sondern um respektvolles Handeln und den Umgang miteinander. Die Religion, die Lebensweise und die Kultur der anderen Frauen einfach mal dahin gestellt lassen und nicht hinterfragen. Der höfliche und respektvolle Umgang miteinander zählt.

Wer kommt denn erfahrungsgemäß vorbei?

Seit etwa vier Jahren besteht eine kleine Stammgruppe von politisch interessierten Frauen, die den Kern der meisten Veranstaltungen bildet. Jedoch kommen zu den Treffen immer neue Frauen aus allen Bremer Stadtteilen mit den verschiedensten Nationalitäten und Interessen. Es ist einfach wichtig, zu differenzieren.

Das bedeutet?

Alle Frauen sind verschieden, nicht jede Frau ist automatisch politisch interessiert, nicht alle sind religiös und nicht jede muslimische Frau trägt ein Kopftuch. Manche Teilnehmerinnen sprechen kein Deutsch, dann übersetzen eben andere.

Gibt es auch Streitgespräche?

Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten, denn jede Frau hat eine eigene Meinung. Allerdings geht es darum, wie frau sie kommuniziert und wie sie nachfragt. Aber all das ist doch keine Einbahnstraße. Wir wollen einen Dialog zwischen allen schaffen und Vertrauen bewirken.

INTERVIEW:LIS

„Bei der Nachbarin zu Gast“, Mevlana-Moschee, Lindenhofstraße in Gröpelingen, 18-20 Uhr,

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