: Selbst organisiert
STREIKCOLLAGE Der Film „Das ist unser Streik“ dokumentiert den Arbeitskampf bei Neupack
Erbittert war der Arbeitskampf beim Joghurtbecherhersteller Neupack in Hamburg-Stellingen und Rotenburg an der Wümme. Ein neunmonatiges zähes Ringen, mit dem die Mitarbeiter das mittelständische Unternehmen in die Tarifbindung zwingen wollten. Am 1. November 2013 rief die Gewerkschaft IG BCE einen unbefristeten Vollstreik aus, drei Monate später wurde daraus ein „Flexistreik“, nach mehr als acht Monaten schließlich waren höhere Löhne und weniger Wochenarbeitszeit per Betriebsvereinbarung garantiert.
260 Stunden Film- und Tonbandaufnahmen sind während des Streiks entstanden. Material, das zum Teil von den Streikenden selbst stammt, die ihren Kampf mit Fotoapparaten und Handys dokumentiert haben. Dazu kommen Aufnahmen eines Kollegen der Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF) und von Hajo Rieckmann und Puschki Aalders, die den Streik als Mitglieder des Solikreises begleitet haben. Aus all diesen Dokumenten haben Rieckmann und Aalders ihre Filmcollage „‚Das ist unser Streik‘ – 9 Monate Arbeitskampf bei Neupack“ zusammengestellt, am heutigen Samstag feiert der Film im Gewerkschaftshaus Premiere.
Dokumentiert werden dabei nicht nur der Streikalltag, sondern auch die grundsätzlichen Auseinandersetzungen zwischen den Streikenden und der Führung der Gewerkschaft IG BCE. Ein Film, der entscheidende Fragen in Bezug auf die Rückeroberung einer verloren gegangenen Organisationsmacht aufwirft. MATT
■ Premiere und Diskussion: Sa, 1. 11., 17 Uhr, DGB-Bildungswerk, Besenbinderhof. Weitere Aufführung: Do, 11. 12., 19 Uhr, MPZ, Susannenstraße 14d
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen