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Protest gegen Nazi-Aufmarsch

Rund 400 Gegendemonstranten, unter ihnen der SPD-Landtagsfraktionschef Wolfgang Jüttner, haben am Samstag gegen einen Neonazi-Aufmarsch in Nienburg protestiert. Unter dem Motto „Gesicht zeigen – für Demokratie mit Courage“ hatte der DGB ein breites Bündnis initiiert. „Wegsehen hilft da nicht“ sagte Sebastian Wertmüller, DGB-Regionalvorsitzender. Gerade im ländlichen Raum gebe es eine stärkere Verankerung rechtsradikaler Kräfte“.

Die Neonazis mussten ihre Kundgebung derweil hinter Polizeigittern abhalten. Erneut wollten sie „dem Bürger Alternativen zur Globalisierung“ kundtun. Statt der erwarteten 150 Neonazis kamen genau 71 Kameraden. Erneut schimpfte der NPD-Spitzenkandidat zur Landtagswahl 2008 Andreas Molau über „Globalisierung und Ausbeutung der Völker“.

Wichtiges Zeichen für die Szene: neben Molau sprachen auch Chefs der Freien Kamaradschaften, wie Dieter Riefling und Christian Worch. Ihre Streitereien scheinen beigelegt. Hoffen sie doch auch im Januar kommenden Jahres zusammen einen erfolgreichen Wahlkampf führen zu können.

Die Gegendemonstranten begleiteten die Kundgebung mit Trommeln und Trillerpfeifen. Es flogen Tomaten und Äpfel. Bei Rangeleien am Rande klauten Rechte Antifa-Transparente und -Fahnen. Trotzdem sei die Veranstaltung weitgehend friedlich verlaufen, hieß es am Ende bei der Polizei. AS

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