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Schon jetzt könnte man Geld sparen

Weniger Müll bei Großveranstaltungen

VON KRISTINA PEZZEI

Seit 20 Jahren gibt es in Berlin relativ fortschrittliche Regeln für Großveranstalter. Verpackungen in Mehrweg, keine Portionsdöschen – alles geregelt und schriftlich festgehalten. Trotzdem reibt sich die Augen, wer etwa nach dem Marathon durch die Straßen läuft: Knöchelhoch türmen sich die Plastikbecher. Irgendetwas läuft da falsch. Gewaltig falsch.

Anstatt zu stänkern, wollen Senat und BSR nun Veranstalter kostenlos beraten, wie diese besser Müll vermeiden können. Großmut? Eher eine Sparmaßnahme – schließlich kostet die Müllbeseitigung das Land Millionen Euro.

Auch Bezirke profitieren

In einem zweifelhaften Licht erscheint die Beratung indes aus einem anderen Grund. Würden nämlich die bestehenden Regeln angewendet und würde ihre Einhaltung kontrolliert, brauchte es keine Beratungen mehr. Bis auf Spandau drücken die Bezirke aber beide Augen zu und lassen schmutzfinkende Veranstalter gewähren. Sie hätten zu wenig Personal, heißt es dann. Reichlich kurz gedacht ist das – bis zur Bezirksgrenze, aber keinen Meter weiter. Dabei profitieren die Bezirke nicht nur abstrakt von Umweltfreundlichkeit: Wird Müll vermieden, muss die BSR nicht ausrücken, bleibt mehr Geld im Landeshaushalt – und kommt vielleicht auch bei den Bezirken an.

Bericht SEITE 38

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