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Bürgernahe Problembewältigung

WAHL Grüne lassen Bürger ihre Anliegen interaktiv verorten und wollen unmittelbar reagieren

Die Berliner Grünen haben sich sechs Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl ein neues Gimmick zum Austauch mit ihren potenziellen Wählern ausgedacht. Auf einem interaktiven Stadtplan können Bürgerinnen und Bürger ihre Probleme verorten – samt dem grünen Wahlkampf-Bömpel und dem Slogan „Da müssen wir ran“. Jeder Pfeil symbolisiert eine Aufgabe, die BürgerInnen den Grünen zur Lösung stellen.

Mithilfe der Kampagne soll Berlin zur „Mitsprachestadt“ werden, sagte Spitzenkandidatin Renate Künast am Freitag bei der Präsentation des Internetauftritts. Antworten auf angesprochene Probleme, darunter etwa die Forderung nach besseren Spielplätzen, dem Ausbau von Fahrradwegen oder der Hinweis auf einen in seinem Fortbestand bedrohten Schülerladen, sollen „möglichst zeitnah“ von den je nach Thema zuständigen Politikern der Grünen beantwortet werden: „Wir wollen Demokratie anders und besser wagen“, sagte die Kandidatin für das Amt der Regierenden Bürgermeisterin. Dazu gehöre die Offenheit für die realen Erlebnisse und Probleme der Menschen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über Facebook mit der Partei in Kontakt zu treten. Dort wurde die Aktion „Werde Fan – pflanze einen Baum“ gestartet, bei der nach Angaben der Grünen innerhalb einer Woche für 350 Fans der Seite bereits 350 Bäume in Friedrichshagen gepflanzt wurden.

Mit ihrem Onlineangebot reagieren die Grünen auf eine diesjährige Umfrage von Allensbach und Infosys, laut der es 68 Prozent der Bevölkerung begrüßen würden, wenn sie sich online an lokalen Themen und Vorhaben beteiligen könnten. Die Möglichkeit der Beteiligung soll über die Wahl hinaus weiterbestehen. BEQ

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