heute in bremen: „Vielleicht ist ihnen langweilig lieber“
Werder-Ultras reden über Stadionverbote für Fans
Warum werden Stadionverbote eurer Meinung nach ausgesprochen?
Thomas, Fangruppe „Racaille Verte“: Oft wegen Nichtigkeiten. Wir werden heute von dem Fall eines Werder-Fans berichten, der in Gelsenkirchen ein bundesweites Stadionverbot erhielt, weil er vier Aufkleber verklebt hat.
Können Stadionverbote nicht auch sinnvoll sein, etwa bei rechtsextremen Hooligans?
Wir haben uns an Unterschriftensammlungen gegen Stadionverbote beteiligt – aber nur gegen willkürliche Verbote. Natürlich müssen die Vereine etwas in der Hand haben gegen echte Gewalt.
Wie wehrt ihr euch gegen Stadionverbote?
Man kann zwar gegen Schadensersatzforderungen klagen, gegen das Hausverbot an sich aber nicht. Der Verein hat nun mal das Hausrecht in seinem Stadion. Der Staat muss keine Gesetze ändern, die Vereine müssen ihre Richtlinien ändern. Momentan landet man wegen kleinster Sachbeschädigungen nach einem Stadionverbot automatisch in der „Gewalttäter Sport“-Datei.
Sind die Vereine Langweiler?
Vielleicht haben sie es lieber langweilig. Die Vereine sind normale Wirtschaftsunternehmen. Da kann es kann es durchaus von Vorteil sein, wenn alles nach dem vorgesehenen Schema läuft.
Ihr stört die Vereine?
Das Gefühl haben wir manchmal.
Auch bei Werder?
Werder geht zumindest mit Stadionverboten sehr verantwortungsvoll um. Fragen: cja
„Die Geschichte eines Stadionverbots“, 18 Uhr, Ateliergemeinschaft Fehrfeld
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