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Personalrochade am Millerntor

ABSTIEGSKAMPF Ewald Lienen löst Thomas Meggle auf St. Pauli als Trainer ab. Der beerbt Sportchef Azzouzi

Lienen ist nach Vrabec und Meggle bereits der dritte Trainer in der laufenden Saison

Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli hat auf die anhaltende Misserfolgsserie reagiert: Der Verein entließ am Dienstag Sportchef Rachid Azzouzi, der durch den bisherigen Cheftrainer Thomas Meggle ersetzt wird. Neuer Coach der abstiegsbedrohten Mannschaft wird Ewald Lienen, der bereits dritte Trainer in der laufenden Saison.

Meggle und Lienen erhalten einen Vertrag bis zum Sommer 2016. Neuer Co-Trainer wird Lienen-Intimus Abder Ramdane. Er löst Timo Schulz ab, der in den Nachwuchsbereich wechselt. In einer Sitzung von Präsidium und Aufsichtsrat fiel am frühen Dienstagmorgen die Entscheidung für die Personalrochade. „Wir mussten neue Reize setzen und wollten damit nicht bis zur Winterpause warten“, begründete Präsident Oke Göttlich den einvernehmlichen Beschluss.

Schon seit Wochen hatten beide Gremien hinter den Kulissen personelle Konsequenzen aus der sportlichen Misere diskutiert und Kandidaten gesichtet. Da beide Gremien mit Meggle langfristig zusammenarbeiten wollen, beschlossen sie, ihn aus der Schusslinie zu nehmen und zum Sportchef zu befördern. Neben Meggle war auch Azzouzi zunehmend in die Kritik geraten, der das weit hinter den Erwartungen zurückbleibende Team zusammengestellt hatte. „Meggle wäre in dieser Situation das falsche Bauernopfer“, hieß es aus dem Aufsichtsrat. Nun wurde offenbar das richtige gefunden.

Nicht ans Millerntor zurückkehren wird zudem Deniz Naki, Wunschspieler vieler Fans. Nachdem ihm Azzouzi in quasi letzter Amtshandlung mitgeteilt hatte, er habe keine Zukunft am Millerntor, bestätigte Naki seinen Ruf als „enfant terrible“. Am Montag postete der 25-Jährige vertrauliche Details der erfolglosen Verhandlungen in alle Welt, schimpfte dabei auf seine Verhandlungspartner und diskreditierte sich damit endgültig für ein erneutes Engagement.  MAC

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