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monetaSozialabgabenfreiheit bleibt

Na endlich! Was zahlreiche Verbände seit drei Jahren moniert haben, hat der Gesetzgeber nun tatsächlich verstanden: die geplante Streichung der Sozialabgabenfreiheit von Beiträgen zu Direktversicherungen und Pensionskassen ab 2009 soll vom Tisch!

Das Bundeskabinett hat den vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vorgelegten Entwurf des „Gesetzes zur Förderung der betrieblichen Altersversorgung“ am 08. 08. 2007 beschlossen. Für den Abschluss des Gesetzgebungsverfahrens steht noch die Zustimmung des Bundesrates aus, die mit großer Zuversicht innerhalb der nächsten Wochen erwartet wird. Damit hätten alle Beteiligten – Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Berater – endlich wieder Planungssicherheit. Vor allem aber haben die Arbeitnehmer eine erheblich attraktivere Altersversorgung, als in den letzten Jahren vermutet.

Zur Erinnerung: von Hundert Euro Bruttogehalt bleibt bei einem Steuersatz von 30 Prozent ziemlich genau die Hälfte übrig. Ein Hundert-Euro- Schein, der bei Gehaltsumwandlung „nur“ die Steuerfreiheit genießt, fließt mit netto 80 Euro in die Altersvorsorge. Genießt er zusätzlich die Sozialabgabenfreiheit, fließt er mit netto 100 Euro in den Vertrag. Genießt der Arbeitnehmer auch noch einen fairen Chef, der die seinerseits eingesparten Sozialabgaben nicht in die eigene Tasche wirtschaftet, fließen sogar 120 Euro in den Vertrag.

Hier reden wir also über einen Mehrwert von 50 Prozent! Nur durch die anstehende Gesetzesänderung. Erinnert sei an dieser Stelle noch einmal daran, wie unattraktiv Vermögenswirksame Leistungen für alle, die keinen staatlichen Zuschuss mehr kriegen, im Vergleich zur betrieblichen Altersvorsorge sind. Denn hier fallen Steuern, Sozialabgaben und ab 2009 sogar Abgeltungssteuer an. Tut doch nicht Not, oder? SUSANNE KAZEMIEH

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