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Prozess gegen Leerstands-Besetzerin

HAUSFRIEDEN Schanzenviertel-Aktivistin steht wegen der Besetzung des Hauses Juliusstraße vor Gericht

Das seit fünf Jahren leer stehende Wohnhaus in der Juliusstraße 40 beschäftigt erneut das Amtsgericht Altona: Aber nicht Eigentümerin Maren Landschulze, die für ihren Spekulanten-Vater Ernst-August die Immobilie verwaltet, steht wegen Zweckentfremdung vor Gericht, sondern die Schanzenviertel-Aktivistin Claudia Falke muss sich wegen Hausfriedensbruch verantworten. Sie war daran beteiligt, als eine Gruppe am 16. Oktober 2010 „öffentlichkeitswirksam das Gebäude besetzte“, um auf den Missstand und die Wohnungsnot aufmerksam zu machen.

Die „profitorientierte asoziale Handlungsweise“ des Landschulze-Clans sei nicht hinnehmbar, „angesichts der Wohnungsnot ist der Leerstand ein unhaltbarer Zustand“, verteidigt Falke die Aktion. Strittig ist im Verfahren, ob die Polizei, die die Haustür mit Brachialgewalt aufbrach, die Besetzer überhaupt aufgefordert hatte, dass Gebäude freiwillig zu verlassen, was Polizist Thomas B. am Freitag behauptete. Das Verfahren wird am 6. Dezember fortgesetzt. KVA

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