: Zu viele Computer
■ Hamburger LehrerInnen warnen vor Investitionsruine von 32 Milllionen Mark
Das Offene Administratorenforum aller Hamburger Schulen hat sich gestern aus dem Internet verabschiedet. Mit der „Aktion Schwarzer Bildschirm“ wollen die LehrerInnen, die sich um Erwerb und Wartung der Schulcomputer kümmern, auf ihre Überlastung hinweisen. Eine Wochenstunde werde ihnen dafür zugestanden, die Geräte in Schuss zu halten, der tatsächliche Zeitbedarf sei aber erheblich höher.
Nun beschloss der Hamburger Senat im April 1998, jedes Klassenzimmer mit einem PC auszustatten. Dafür sollen 32 Millionen Mark investiert werden. Mehr Stellen sind aber in diesen Plänen nicht vorgesehen. „Ich arbeite bereits heute im Schnitt 5,8 Stunden pro Woche für unser System. Das werden jetzt noch mehr“, erläutert Gottfried Thomas, Lehrer am Gymnasium Hochrad.
Darum wollen die Administratoren während ihrer Aktion Dienst nach Vorschrift schieben. „Wenn jetzt neue Geräte angeliefert werden“, erklärt Thomas, „werden die in der ersten Woche ausgepackt, in der zweiten aufgestellt und in der dritten werden die Programme installiert.“ Dadurch werde gezeigt, dass die vorhandenen Kapazitäten zu gering seien. „Uns droht eine 32 Millionen Mark teure Investitionsruine, wenn die neu angeschafften Computer nicht genutzt und gewartet werden können“, sagt Egon Tegge, der Vorsitzende des Personalrats Gymnasium. Darum müsse die Schulbehörde reagieren.
„Über diesen Bedarf sind wir uns bewußt“, erklärt Andreas Kuschnereit vom Schulinformationszentrum. Darum würden verstärkt Fortbildungsmaßnahmen angeboten. So steht im Jahr 2000 den Schulen dafür ein Topf von 2 Millionen Mark zur Verfügung. Außerdem sei eine Beratungsagentur im Landesmedienzentrum eingerichtet worden. else
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