: rocky road ahead: die neue us-chinapolitik
Weniger China, mehr Japan
In den nächsten zwei Jahren wird sich das Verhältnis zwischen China und den USA verschlechtern, bevor die neue US-Regierung dann in etwa zur Chinapolitik ihrer sechs Vorgängerinnen zurückkehrt. Diese These vertrat gestern David Shambaugh bei einer Tagung von Chinaexperten in Berlin. Er ist Leiter des Programms für Chinapolitik der George Washington University in der US-Hauptstadt und ist einer der profiliertesten Experten für Chinas Militär und Außenpolitik.
Sei bisher eine Verschlechterung der bilateralen Beziehungen meist von Peking ausgegangen, sieht Shambaugh die Ursache für die erwarteten Probleme jetzt in Washington. Die US-Raketenabwehrpläne (NMD) würden China nicht nur zu massiver Raketenrüstung zwingen, sondern in Peking auch den Eindruck verstärken, die USA strebten eine Hegemonie und die Eindämmung Chinas an.
Shambaugh sieht eine Umorientierung der US-Asienpolitik. Washington werde Chinas strategische Rolle abwerten, während es die von Japan, Südkorea, den Philippinen, Thailand und Australien aufwerten werde. Tokio werde ermuntert, sicherheitspolitisch eine größere Rolle zu spielen, während Peking eher als Konkurrent gesehen werde. HAN
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