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Kulturwelle „Radio Kultur“ wird „Kulturradio“

Am 1. Dezember startet der RBB sein neues Kulturradio. Der Rundfunkrat befasst sich damit erst nach Sendestart

Wenig Neues gibt es auch vom RBB-Kulturradio. Zwar ist die Problematik um die weitgehend hörerfreien Wellen Radio 3 und Radio Kultur (mit Marktanteilen von je 1 Prozent) weitgehend bekannt. Warum die Internationale Funkausstellung nicht zur Präsentation des gemeinsamen Kulturradios genutzt wurde, obwohl das neue Konzept eines Tagesbegleitprogramms zwischen 6 und 18 Uhr in Grundzügen schon seit Monaten vorliegt, bleibt so unverständlich wie die endlosen Diskussionen um die Namensgebung. Dass unter den verschiedenen Vorschlägen am Ende „Kulturradio“ das Rennen machte, kann kaum überraschen, spricht allerdings Bände über die Entscheidungsfreude in der Hörfunkdirektion.

Spannender ist ohnehin die Frage, wie verlorenes Terrain von den öffentlich-rechtlichen Konkurrenten Deutschlandfunk und Deutschlandradio zurückgewonnen werden könnte. Spötter schlugen längst vor, Hörfunkkultur vom RBB aus Kostengründen als Fensterlösungen bei den beiden werbefreien Wellen in Berlin aufzuschalten.

Schwer wird der Beginn am 1. Dezember aufgrund der hoch gesteckten Erwartungen an die Welle ohnehin. Zwar haben die RBB-Gremien intern längst grünes Licht gegeben, da sie sich –entgegen ihren Absichten – nun doch erst nach Sendestart mit dem neuen Kulturradio befassen werden. Intern wird es nach heftigen Briefwechseln zwischen Redakteuren und der RBB-Geschäftsleitung um die künftige Konzeption darum gehen, die Wogen wieder zu glätten. Denn Chancen auf Erfolg und größere Resonanz am heiß umkämpften Radiomarkt in der Region wird das neue Programm nur haben, wenn konstruktiv für ein modernes Kulturradio gestritten wird, das Stammhörer nicht vergrätzt und vor allem ein jüngeres Publikum anspricht – und das wären hier alle Hörer unter 61 Jahren. RAINER BRAUN

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