: Im Visier der ÖKO-TESTer
Bunte Palette
Daß natürliche Kosmetik nicht Verzicht heißt, sondern Spaß machen kann, zeigen etliche Naturkosmetik-Firmen schon seit langem. Die Firma Logona hat seit kurzem auch Öko-Lidschatten, -Puder und -Rouge ins Sortiment genommen. Deren Trägersubstanz ist Talkum, ein natürliches Mineral, das mit Erd- und Mineralpigmenten gemischt wird. Glimmer, ein blättriges Mineral, sorgt für Perlmutt-Glanz. Fettsäure-Ester halten die Zutaten zusammen, ätherische Öle lassen sie duften. Logona verzichtet auf Konservierungsmittel, künstliche Filmbildner, die die Wasserbeständigkeit verbessern, und auf billiges Paraffin-Öl. Das Frankfurter ÖKO-TEST-Magazin kritisiert allerdings, daß in dem grünen Lidschatten Chromoxid-Grün als Pigment verwendet wird, das Allergien verursachen kann. Logona hat sich bemüht, eine Alternative zu dem gern benutzten Pigment zu finden. „Doch natürliches Chlorophyll oxidiert zu leicht“, erklärt Mitarbeiterin Annelie Figul. Die Logona-Töpfchen sind in einem Holzetui beliebig kombinierbar. Das allerdings ist aus importiertem und dazu lackiertem Kirschbaumholz. Auch für Aluminiumtöpfchen und den Pinsel mit Kunstschwämmchen zum Auftragen wäre eine umweltfreundlichere Version zu finden. Lidschatten 6,95 Mark, Rouge 9,95 Mark und Puder 12,95 bzw. 14,95 Mark.
Gesunde Baby-Haut?
Gestützt auf den traditionsreichen Namen Nivea drängt Beiersdorf derzeit in neue Marktsegmente. Neuerdings wird auch eine Kinderserie angeboten. Das ÖKO-TEST-Magazin hat das Nivea Baby Cremebad getestet. Der Badezusatz will mit „besonders hautfreundlichen Wirkstoffen von Anfang an für gesunde Haut“ sorgen und „Allergierisiken vermindern“. Als waschaktive Substanzen verwendet Beiersdorf vorrangig synthetische Tenside und weniger die sanfteren Zuckertenside. Zudem fanden die Tester Emulgatoren auf der Basis von Polyethylenglykolen, polyzyklische Moschusverbindungen etwa. Diese künstlichen, langlebigen Duftstoffe können die Haut reizen, Schadstoffe einschleusen und sind inzwischen sogar schon in der Muttermilch nachzuweisen. Obwohl die Verpackung nicht zu beanstanden war, ist das Nivea Baby Cremebad weniger zu empfehlen. Die 400-Milliliter-Flasche kostet in Drogerien rund 8 Mark.
Für den Po
„Derma Cure reinigt pflegend gereizte oder entzündete Haut durch natürliche Kräuterextrakte und Hautvitamine“ steht auf der Packung des Hakle feucht-Toilettenpapiers. Die Zeitschrift ÖKO-TEST hat jedoch halogenorganische Verbindungen gefunden. Diese gesundheitlich bedenklichen Substanzen stammen aus Farb- oder Konservierungsstoffen oder aus technischen Verunreinigungen und stehen im Verdacht, Krebs auszulösen. Das feuchte Toilettenpapier enthält zudem hautreizende Emulgatoren. Und auch Formaldehyd bzw. ein Formaldehydabspalter wurde von einem der Testlabors nachgewiesen. Hersteller Hakle war überrascht: „Wir können mitteilen, daß wir kein Formaldehyd oder einen Formaldehydabspalter einsetzen.“ Außerdem sind die Tücher gebleicht, parfümiert und einzeln in Alutütchen verpackt. Daher ist Derma Cure von Hakle feucht nach den Kriterien des ÖKO-Tests feuchte Toilettenpapiere vom Februar 1995 nicht zu empfehlen. Die Packung mit 15 Tüchern gibt es in Drogerien für rund 2,50 Mark.
Geschickte Hochstapelei
Es muß nicht immer Domino sein. Die Firma Maas bietet für trübe Tage ein Spiel an, bei dem nicht nur Kinder ihre Geschicklichkeit beweisen können. Der Hochstapler besteht aus 51 gleichgroßen Holzklötzchen, die zu einem Turm aufgeschichtet werden. Ein Stein nach dem anderen muß herausgenommen und wieder oben aufgelegt werden, bis der Turm – verloren! – zusammenbricht. Die Buchenholz-Klötzchen werden von einer kleinen Firma im Hunsrück gefertigt. Den Hochstapler gibt es naturbelassen und mit lila-gelben – nicht naturgefärbten – Steinen. Für 39,50 Mark zu bestellen beim Maas Naturwaren-Versand, Haller Str. 52, 33334 Gütersloh, Tel. 05241/96770.
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