Kommentar: Viel schlimmer
■ Politik beim Vulkan blind?
uerst eine Absolution in eigener Sache. Die Presse ist es nicht gewesen. Sämtliche Vorwürfe, die Medien hätten mit ihrer negativen Berichterstattung den Tod des Werftenkonzerns mitbetrieben, sind nach der ersten Woche Untersuchungsausschuß widerlegt. Im Gegenteil: Beim Vulkan, sowohl auf der Werft als auch im Verbund-Vorstand, ging es viel schlimmer zu, als es sich die bösesten Zungen ausmahlen konnten. Wer hörte, wie Hennemanns Vorgänger hanseatisch vornehm und ohne schmutzige Wäsche zu waschen seine Schwimmversuche im Bremer Sumpf schilderte, dem bleibt ein Bündel voller Fragen.
Was haben sich die Verantwortlichen in der Politik bloß gedacht? Wie konnten sie glauben, mit einer Technik aus den sechziger Jahren im weltweiten Wettbewerb zu bestehen? Wo wollten sie dauerhaft die hunderte von Millionen Mark hernehmen, mit denen der Vulkan regelmäßig Aufträge einkaufte? Wie konnten die Grobeckers und Lenze und Wedemeiers und Koschnicks davon ausgehen, Arbeitsplätze auf dem Stand von anno dunnemals dauerhaft retten zu können? Welchen politischen Druck hat es aus der Bremen-Nord-Fraktion der SPD gegeben, daß der Vulkan gerettet wurde und nicht die AG-„Weser“? Es darf bald politisch werden im Untersuchungsausschuß. Joachim Fahrun
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