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Schwarz-grünes Gelöbnis

■ In Spandau wird zum Marsch geblasen

Die Spandauer Bündnisgrünen zeigen Flagge: In der letzten Bezirksverordnetenversammlung stimmten sie einem Antrag der CDU zu, das nächste öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr auf dem Hof der Zitadelle zuzulassen. Dem Beschluß vorausgegangen war eine hitzige Debatte in der BVV. Nachdem bekanntgeworden war, daß die CDU der Bundeswehr die Festung als Austragungsort angeboten hatte, versuchte die SPD „aufgrund der Geschichtsträchtigkeit der Zitadelle“ das Gelöbnis an einen anderen Ort zu verdrängen. Vorgeschlagen wurden die Kasernen „Blücher“ und „Steinhoff“. CDU-Verordneter Frithjof Hornemann hielt dagegen, daß auch die Kasernen in Gatow und Kladow „im Kriegswahn des Hitler- Regims eine noch viel bedeutendere Rolle spielten“ als die Zitadelle. Diese hatte einst als Depot für chemische Waffen und Sprengstoffe gedient.

Völlige Konfusion kam in der BVV auf, als die Bündnisgrünen den Antrag einbrachten, das Gelöbnis völlig von Spandau fernzuhalten. Dem wiederum verweigerte sich die SPD, so daß die Bündnisgrünen letztlich gemeinsam mit der CDU für die Zitadelle stimmten. Jochen Liedtke

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