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■ Verrückte Studi-JobsEinmal baden in Nutella-Creme

Jan Hennig, 21 Jahre, Jurastudent

Ich arbeite seit ein paar Jahren als Schwimmtrainer. Ich bringe kleinen Kindern und alten Leuten das Schwimmen bei. Früher war ich aktiver Schwimmer. Dann hatte ich keine Motivation mehr und habe die Fronten gewechselt. Der Job ist nicht gut bezahlt, da ist viel Idealismus dabei. Als Schwimmtrainer lernt man, diszipliniert zu sein. Meiner Ansicht nach ein guter Kontrast zum Studentenleben.

Andreas Feddersen, 21 Jahre, Französisch/Musik

Ich bin so einer, der auf diese skurrilen Kleinanzeigen abfährt. Da stand mal: Neue Begleitagentur sucht noch seriöse Damen und Herren. Da hab' ich mich gemeldet. Natürlich ist das alles ohne Sex. Es geht um Touristen, die in Berlin sind, die die Stadt kennenlernen wollen. Ich hab' mir gesagt: „Das mache ich.“ Jetzt bin ich Personenbegleiter. Aber die Auftragslage ist momentan nicht so gut.

Anke Fichtner, 24 Jahre, Afrikanistik/Geschichte

Einmal habe ich drei Wochen in einer Schokoladenfabrik gearbeitet. Verrückt war da vor allem der erste Tag: Ich bediente eine Maschine, die Kisten mit Nuß-Nougat-Creme in Folie schweißt. Plötzlich ging die Maschine kaputt, doch das Band lief weiter. Ich stapelte die Kisten. Doch irgendwann war nicht mehr genug Platz, der Stapel kippte um, und ich stand 10 Zentimeter hoch in Schokocreme.

Joey Richter, 25 Jahre, Jurastudent

Ich arbeite als Nachhilfelehrer. Da muß ich natürlich auch ein Motivationskünstler sein. Denn oft ist es so, daß die Kinder zwar von den Eltern angetrieben werden, aber selber keine innere Beziehung zu den Fächern haben. Das ist eher traurig. Ich rede einen Teil der Zeit einfach über andere Dinge mit den Kids. Die Kinder sollen nicht nur den Pauker in mir sehen.

Martin Reichert, 23 Jahre, Geschichtsstudent

Als Taxifahrer habe ich echt mal was Irres erlebt: Einmal stritten sich zehn Leute, wer jetzt das Taxi bekommt. Die fingen sogar an, sich zu prügeln. Ich habe dann versichert, ich könnte sie alle nacheinander fahren. Doch die gingen weiter aufeinander los. Da dachte ich mir, ich habe ja wieder mal gar keine Autorität. Schließlich rief ich ins Getümmel: „Die Polizei ist schon unterwegs!“ Plötzlich waren sie alle weg.

Olav Cordes, 24 Jahre, Geschichtsstudent

Ich habe mal bei einer Werbeproduktion für einen schalldämmenden Baustoff mitgemacht. Meine einzige Aufgabe war, rund fünf Stunden im Lotussitz zu meditieren, hinter der Glasfront eines Hauses. Über uns wurde musiziert. Diese Szene haben die Fotografen dann stundenlang abgelichtet. Die Kampagne sollte beweisen, wie gut der Baustoff isoliert. Dafür gab es 20 Mark pro Stunde und Lachshäppchen in den Pausen. Umfrage: Klemens Vogel

Fotos: Lena Szankay

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