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Her mit der Viertagewoche

■ IG-Metall-Chef Klaus Zwickel will für die 32-Stunden-Woche ohne vollen Lohnausgleich kämpfen

Berlin (taz) – Zwei revolutionäre Vorschläge machte der IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel gestern. Erstens: die 32-Stunden-Woche. Zweitens: den Verzicht auf vollen Lohnausgleich. „Ein vollständiger Lohnausgleich ist kaum durchsetzbar“, sagte er auf dem Beschäftigungsgipfel der Gewerkschaften in Berlin. Aber er fügte auch an: „Ein vollständiger Lohnverzicht ist kaum zumutbar.“

Von 1999 an soll sich die größte Einzelgewerkschaft darauf konzentrieren, die Viertagewoche in der Metall- und Elektroindustrie durchzusetzen. Seit 1995 gilt für die westdeutschen Metaller bereits die 35-Stunden-Woche. Klassenkämpferisch setzte Zwickel der Regierung Helmut Kohl, der „als Kanzler der sozialen Spaltung von der politischen Bühne abtreten“ werde, das Konzept einer sozialökologischen Reformpolitik entgegen. „Dabei hat das Schaffen und Teilen von Arbeit oberste Priorität.“

Erfreut reagierten DGB-Chef Dieter Schulte und SPD-Parteichef Oskar Lafontaine auf Zwickels Vorstoß. Die Absage der Arbeitgeber folgte jedoch prompt: Eine tariflich verordnete 32-Stunden-Woche sei undenkbar, verlautbarte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall und verwies auf den internationalen Wettbewerb. lieb Bericht Seite 4, Debatte Seite 10

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