■ Umfrage: Let's talk about Sex
Logisch: Onanie ist fürs Rückenmark schädlich. Da war man sich im vergangenen Jahrhundert sicher. Manche sind es heute noch. Aber hat das jemand abhalten können? Erstaunlicherweise ja. Angehende Mediziner nämlich. Satte 64 Prozent sogar.
Das jedenfalls belegt eine repräsentative Erhebung über das Sexleben an deutschen Universitäten, die das Bielefelder Emnid-Institut im Auftrag des Playboy durchgeführt hat. 3.000 Studenten an 30 Unis wurden gefragt, wie, wo und mit wem sie es am liebsten treiben, was sie von Safer Sex halten, an welcher Uni am lustvollsten geliebt wird.
Die meisten Höhepunkte im deutschen Uni-Ranking bekommen demnach Studierende in Frankfurt/Main, kaum weniger erotisch geht es im katholischen Münster zu (Platz 2), frei geliebt wird natürlich auch an der Freien Universität (Platz 3). Daß in Bonn tote Hose ist (Platz 18), wundert eh keinen, und daß Regensburg auf Platz 26 landet, ist wohl die Quittung dafür, daß der entrüstete Hochschulrektor den Lustforschern Hausverbot erteilte.
Let's talk about Sex. Stoff für Doktorarbeiten bietet die Lustumfrage gerade Sozialwissenschaftlern en masse. Ausgerechnet jene lassen die Hüllen nur selten fallen: Punktgleich mit den Naturwissenschaftlern haben sie von allen Befragten am wenigsten Sex. Jede/r fünfte Geisteswissenschaftler/in bekennt, so gut wie nie einen Orgasmus zu erleben, und gar 36 Prozent geben zu, ihrem Bettpartner etwas vorzumachen. Oft und lustvoll kommen dagegen die Spitzenreiter, der Managementnachwuchs – gerne mit Koks, in allen Stellungen, aber sehr ungerne mit Latex. Den meisten Spaß am Sex haben jedoch die Mediziner. Natürlich zu zweit (auch mal mit Prof) und immer mit Lümmeltüte. Na also. Irina Schefer
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