: Mr. Bernsteinzimmer identifiziert
■ Berliner Staatsanwaltschaft durchsucht Bremer Wohnung
Im Zusammenhang mit der Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer hat die Berliner Staatsanwaltschaft den Besitzer des sichergestellten Steinmosaiks identifiziert. Es handele sich um einen Mann aus Bremen, teilte die Berliner Justizbehörde gestern mit. Den Namen wollte die Polizei nicht bekanntgeben. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung seien diverse Beweise, darunter Lichtbilder von Wehrmachtsangehörigen vor dem Katharinen-Palast, sichergestellt worden. Aus dem Palast war das Bernsteinzimmer 1941 abtransportiert worden.
Der Bremer Rechtsanwalt des Mannes, Manhard Kaiser, wollte sich zu der Durchsuchung nicht äußern. In seiner Kanzlei an der Bremer Sögestraße sei die Polizei heute jedenfalls nicht gewesen, sagte er gegenüber der taz. Er sei sich aber zeitweise sicher gewesen, noch heute verhaftet zu werden, so Kaiser in einem Gespräch. Auf Nachfragen dementierte er diesen Satz allerdings wieder.
Wie berichtet, war das Mosaik aus dem berühmten Bernsteinzimmer am 3. Mai in Kaisers Kanzlei sichergestellt worden. Wie das Mosaik in den Besitz von Kaisers Mandanten gekommen ist, ist unklar. Kaiser sagte, sein Mandant habe das Bild von seinem Vater geerbt. Der soll es 1944 aus Rußland mitgebracht haben. Jeti/dpa
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen