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KommentarPit Bull blöffte nur

■ Das Kampfritual Nölle-Neumann bewegt nur die CDU

Ein parteiinterner Streit ist eigentlich eine feine Sache: Das gibt Fotos und Schlagzeilen in den Medien, man ist „im Gespräch“, der Name wird oft genannt, an Stammtischen werden die Kampfpositionen nachgezogen. Aber für einen Streit dieser Qualität bedarf es eines streitfähigen Themas. Wenn das fehlt und es erkennbar nur darum geht, wer wem Haue androht und wer wen dann unter der Tischdecke oder darüber haut, dann stärkt es eher Vorurteile gegen die Kaste der Politiker.

Es ist das Dilemma der Bremer CDU, daß es da um Inhalte eigentlich nie in erster Linie gegangen ist. Ernsthaft wird niemand in der CDU behaupten können, daß der Einstieg der einen Abschreibungsgesellschaft mit Stadtwerke/Veba im Hintergrund SPD-lastig und weniger interessant ist als der Einstieg einer anderen Abschreibungs gesellschaft. Und niemand wird ernsthaft behaupten, daß der CDU-Chef Neumann mit seinem vordergründigen Konfrontationskurs in der Wehrmachts-Debatte eine gute Figur gegenüber Scherf gemacht hätte. Beim Streit in der CDU geht es nur um Karrieren und um Stimmungen. Früher hat Neumann einmal zählen lassen, wie oft sein Foto in der Zeitung erscheint, heute ist eine Umfrage der Gipfel der politischen Kunst. Nölle oder Neumann – da geht es um die Frage, ob die Wählerstimmen leichter mit dem Blendax-Lächeln oder mit gelegentlichem Pit-Bull-Blöffen zu fangen sind. Klaus Wolschner

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