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Ursache ungeklärt

■ Studie kann Blutkrebs nicht eindeutig mit Tschernobyl in Verbindung bringen

Mainz (dpa) – Das Rätselraten um die möglichen Zusammenhänge des Atomunfalls von Tschernobyl und des Anstiegs von Blutkrebs geht weiter. Jörg Michaelis vom Mainzer Kinderkrebsregister hat jetzt eine Studie abgeschlossen, die vor kurzem in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht worden ist. Danach sind nach dem Atomunfall in Tschernobyl vor elf Jahren in Westdeutschland anderthalbmal soviel Kinder im ersten Lebensjahr an Blutkrebs erkrankt wie im Durchschnitt der 80er Jahre.

Allerdings sank die Krankheitsrate in der Folgezeit so stark unter den langjährigen Mittelwert, daß innerhalb von fünf Jahren nach dem Unglück bei den 930.000 beobachteten Kindern keine erhöhte Zahl an Krankheitsfällen mehr zu beobachten war.

Die Gründe für die Schwankungen seien unbekannt, sagte Michaelis am Dienstag abend in Mainz. Bei den rund 930.000 Kindern, die in den eineinhalb Jahren nach dem Reaktorunglück in Westdeutschland geboren wurden, stellten die Forscher im ersten Lebensjahr 35 Krankheitsfälle fest.

Nach dem statistischen Mittelwert wurden jedoch nur 24 Fälle erwartet. Der Professor betonte aber: „Die Masse der Leukämie- Fälle trat ausgerechnet dort auf, wo die Strahlenbelastung gering war.“ Dagegen habe es nur wenige Fälle in Süddeutschland gegeben – wo nach dem Unglück vom 26. April 1986 höhere Strahlenwerte gemessen wurden.

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