piwik no script img

Bombe in Müllofen explodiert

■ Im Abfall versteckt / „Im Müllauto hätte es ein Massaker gegeben“

Eine Explosion hat vor einigen Tagen in einem der vier Öfen der Bremer Müllverbrennungsanlage einen Schaden von 250.000 Mark angerichtet. Der Kampfmittelräumdienst hat jetzt die Ursache ermittelt: Eine 20 Kilo schwere Granate aus dem Zweiten Weltkrieg war detoniert.

Mit welcher Ladung der Sprengsatz angeliefert worden war, ist bei den Bremer Entsorgungsbetrieben (BEB) nicht bekannt. „Wenn das Ding im Müllauto explodiert wäre, hätte es ein Massaker gegeben“, sagte BEB-Sprecher Friedhelm Behrens. „Die Bombe hätte den Wagen glatt zerfetzt“.

Nachdem es am 23. August zweimal kurz hintereinander im Ofen geknallt hatte, fuhr der Schichtleiter die Anlage sofort her unter. Das Feuer wurde gelöscht und der Ofen abgekühlt. Eine Insprektion des Kessels zeigte faustgroße Löcher in zentimeterdicken Stahlrohrplatten. Schließlich fanden die BEB-Leute einen faustgroßen Granatsplitter. Der Kampfmittelräumdienst bestätigte die Ahnung der Mitarbeiter, daß die Granate die Explosion ausgelöst habe.

Immer wieder kommt es nach Angaben der BEB vor, daß Leute Munition in die Mülltonnen werfen oder mit dem Sperrmüll auf die Straße stellen. Eine solch veritable Bombe habe man aber noch nie gehabt. Wie lange die Reparatur des Ofens dauert, ist noch unklar. jof

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen