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Lachende Attentäterinnen

■ Laura's Laughing und Assassins spielen im Schlachthof

Es begann mit einem Experiment. Vor einem Jahr fand im Schlachthof erstmals ein Konzert allein für Frauen statt. Unkenrufer hatten einen Flop mangels Publikum prognostiziert. Falsche Bedarfsanalyse: Die Kesselhalle tobte. Die vom Frauen-Kulturzentrum belladonna eingeladene Band „Kick La Luna“aus Frankfurt begeisterte 600 Zuhörerinnen. Einhelliges Fazit: im nächsten Jahr wieder.

Am Freitag um 20.30 Uhr nun startet das women special '97. Diesmal verpflichteten belladonna und Schlachthof gleich zwei Bands: „Laura's Laughing“aus Ham- und Lüneburg, sowie die Mindener Mädchenband „Assassins“Erstere haben zweifellos den freundlicheren Namen. Doch wer glaubt, musikalische Tagebuchbekenntnisse auf betroffenheitswimmernden Gitarrenakkorden zu hören, irrt gewaltig. Schließlich liegen die musikalischen Wurzeln der sechs Bandmitglieder im Hardrock, Freejazz und Harcore. Abgesehen von der Sängerin, deren Qualitäten unter der Dusche entdeckt wurden, verfügen alle über eine langjährige Banderfahrung. Eine unkonventionelle Besetzung – die Gitarren wurden durch ein Cello ersetzt –, spricht für die eigenwillige Machart der Musik von Laura's Laughing, deren Repertoire, eine Mischung aus Tango, Pop und Blues, immer mit einem kräftigen Schuß Selbstironie daherkommt. Die noch jungen „Assassins“sind Mindens Senkrechtstarterinnen. Ihre gitarrenorientierten melodisch-krachigen und pop-schrammeligen Anschläge auf's Publikum waren so treffsicher, daß die Band bereits für gemeinsame Auftritte mit Gruppen wie den Lassie Singers oder Tocotronic verpflichtet wurde. Hier konnten die „Assassins“ihre Live-Qualitäten unter Beweis stellen, und die Fachpresse lobte ihre „Gitarren-Noisepop-Eskapaden mit überirdischem Gesang“. Gut gebrüllt? Am Freitag läßt sich's überprüfen. dah

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