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Nordsee: Noch mehr tote Wale

Vor Röm ist ein weiterer toter Pottwal gefunden worden. Damit hat sich die Zahl der allein vor Sylt und der dänischen Nachbarinsel verendeten Meeressäuger auf 13 erhöht. Fachleute gehen davon aus, daß alle 20 Wale, die sich vor einigen Tagen in die Nordsee verirrt hatten, tot sind. Zwei weitere Wale waren an deutschen und fünf an niederländischen Küsten gefunden worden. Bis gestern mittag wurden acht der auf einer Sandbank drei Kilometer vor der Insel gestrandeten Säuger auf den Inselstrand geschleppt. Schätzungsweise 8000 Kadaver-Touristen aus Dänemark und Schleswig-Holstein pilgerten am Wochenende mit Autos und Bussen herbei, um die toten Tiere zu beglotzen. Ein Grund für das Wal-Sterben könnte, so der Greenpeace-Walexperte Lothar Püschel, „die akustische Umweltverschmutzung“sein. Daß die Tiere auf ihrem Weg vom Nordatlantik zu den Azoren in die Nordsee abbiegen, statt westlich an Großbritannien vorbeizuschwimmen, könnte von den zahlreichen Ölbohrinseln bei den Shetland-Inseln verursacht werden. Diese stellten für Wale „eine ungeheure Lärmsperre dar“. Nach Zählungen westeuropäischer Meereskundler hat das Walsterben in der Nordsee erheblich zugenommen. Seit 1993 seien hier mindestens 80 verirrte Wale verendet.

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