: Aids-Zahlen rückläufig
■ 1997 gab es deutlich weniger Neuerkrankungen. Hauptgruppe: Männer
Berlin (AP) – Die Zahl der bekanntgewordenen Aids-Neuerkrankungen in Deutschland ist 1997 im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken und hat den Stand von 1988 erreicht. Im vergangenen Jahr wurden rund 1.000 Fälle registriert, mehr als 600 weniger als 1996, wie das Berliner Robert- Koch-Institut gestern erklärte.
Bei den HIV-Infizierten blieb die erhoffte Trendwende jedoch auch 1997 aus. Der bisherige Höchststand wurde 1994 mit 1.878 Fällen registriert. Seither nahm die Zahl der Aids-Neuerkrankungen kontinuierlich ab. Vergangenes Jahr fiel der Rückgang wesentlich deutlicher aus. 1996 waren den Behörden 1.641 Fälle bekannt geworden. 1988 wurden 1.021 Aids-Neuerkrankungen gemeldet, im Jahr davor waren es 842.
Die Dunkelziffer dürfte allerdings auch 1997 sowohl bei den HIV-Infizierungen als auch bei den Aids-Neuerkrankungen wesentlich höher liegen. Die Zahl der registrierten HIV-Infizierten veränderte sich 1997 nur unwesentlich. Sie liegt seit Jahren konstant zwischen 2.000 und 2.500. Die Entwicklung bei den Aids-Neuerkrankungen verläuft zwischen Männern und Frauen weiterhin unterschiedlich. Knapp 90 Prozent der Betroffenen in Deutschland sind Männer.
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